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Meine erste Buchmesse

Autorenbild: MelliMelli

Aktualisiert: 27. Okt. 2024

Erfahrungen als Ausstellerin

Am 12. Oktober machte ich mich mit Fridolin, meiner Zwergfichte, auf den Weg nach Wunsiedel, um dort auf der 4. Buchmesse im Fichtelgebirge auszustellen.

Die große Frage, die die Wochen zuvor bestimmt hatte, war: Wie fülle ich einen Tisch, wenn ich nur zwei Romane geschrieben habe, und wie präsentiere ich das Ganze, dass die Leute auch zu mir kommen? Zumal mein Tisch in der hintersten Ecke der Ausstellungsfläche zu finden war.


Messevorbeitungen

Als Erstes war klar, da muss ein Roll-up her. Damit hatte ich mich schon monatelang beschäftigt und da man ja sein eigenes Konterfei am besten auf sowas pappt, hing das erstellte Roll-up über lange Zeit mit einem Strauß an Zweifeln in meinen Canva-Entwürfen fest. (Canva is the place to go, für alle, die keinen Plan von Grafik haben und selber was zusammenschustern wollen oder müssen. Klare Benutzerempfehlung!)

Um also das Roll-up-Thema noch ein wenig hinauszuzögern, machte ich mich erst mal an die Nachbestellung der Werbekarten für die Bücher. Vorne Cover drauf und hinten Klappentext, Preis und QR-Code zur Leseprobe. Ach ja: Link zur Leseprobe immer überprüfen, BEVOR man den Druckauftrag gibt! (Hatte ich zum Glück gemacht, denn, was soll ich sagen, ich hatte zuerst den falschen QR-Code angehängt.)

Neue Lesezeichen entwarf ich, die sich nicht auf die Bücher bezogen, sondern auf meine Autorenmarke. Und zu guter Letzt bestellte ich mir noch neue Kugelschreiber, für alle, die meine Bücher kauften, und Bierdeckel mit meinem Logo und QR-Code zur Website hinten drauf.



Mein Mann hatte schließlich die glorreiche Idee, dass ich mir einen Rollkoffer für die Messe kaufen sollte, was ALLES wirklich total erleichtert hat und in dem jetzt auch immer meine ganzen Merch-Sachen gelagert sind.


Der Selfpublisher-Verband hat mir auf Nachfrage ein paar Flyer und Postkarten zugeschickt, damit ich am Selfpubishing Interessierte mit Infos versorgen konnte. Wurde auch gut angenommen.


Ein paar Aufsteller, Tischdecke, Namensschild, Dekoartikel (ein paar von einer lieben Kollegin geliehen) und eine Zwergfichte (Fridolin) später war das einzige übrige Thema noch … das Roll-up <grusel>. Da hieß an einer bestimmten Stelle dann einfach: Eitelkeit über Bord, Rat bei der lieben Kollegin suchen, kleine aber effektive Änderung und hochladen! Und sooo schrecklich war es dann ja auch gar nicht. Der Reaktion der Leute auf der Messe nach, war es auch irgendwie ein bisschen ein Blickfang, den die meisten mit einem kleinen, ironiefreien Lächeln quittiert haben.

 

Die Messe

Ich war im kleinen Saal untergebracht, wo das Durchschnittsalter der Aussteller eher sehr viel höher war als mein eigenes. Ich hatte also Hoffnung, dass mein Stand "fresh" rüberkommt. Und bei denen, die es bis zu mir geschafft haben, hatte ich auch das Gefühl, dass ich da nicht ganz falschlag. Aufgebaut wurde am Freitagabend und nach einem netten Gespräch mit meinem Standnachbarn, ein Kinderbuchautor aus Regensburg, waren wir schnell damit fertig. Wie gesagt … vorerst ja nur zwei Romane.


Samstag vor Messebeginn änderte ich noch Kleinigkeiten am Stand und dann ging es los. Einer meiner ersten Standbesucher kaufte auch gleich eines meiner Bücher als Weihnachtsgeschenk an die Oma. Merry Christmas! Ich vermute, dass einige meiner Bücher dieses Jahr unter dem Weihnachtsbaum liegen und das finde ich supermerkwürdig, unreal und großartig!


Ich dachte, dass es schön wäre, alle Standbesucher angemessen zu begrüßen, und bin daher, immer wenn sich jemand genährt hat, aufgestanden. Also eigentlich stand ich die ganze Zeit. Es kamen zwar keine Besucherströme, dafür aber tröpfchenweise, was trotz allem wenig Pausen brachte.


Für Samstag und Sonntag war gegen Mittag jeweils eine Lesung vorgesehen. Zur ersten Lesung war niemand da, außer der Autor, der nach mir dran war. Während meiner Lesezeit haben wir uns prima unterhalten und zu seiner Lesung bin ich dortgeblieben. Leider auch als einzige Zuhörerin, neben einer Dame von deren Verlag. Einer seiner Co-Autoren hat danach dann ein Buch von mir gekauft und ich habe deren Buch gekauft. Also Win-Win.

Zu meiner zweiten Lesung war meine Mutter gekommen. Leider auch wieder als einzige, also haben wir etwas geratscht und uns dann noch mit der Leserin nach mir (Sarina Wood) unterhalten. Egal. Wieder rüber und meinen äußerst fähigen Standgehilfen ablösen. Danke Jürgen! Dein schlafendes Verkaufsgen aktivieren wir beim nächsten Mal wieder!

 

Erkenntnis des ersten Tages: Bücher zum Verkauf nach vorne! Die Leute wollen sie anfassen und durchblättern! Wenn sie nicht vorne liegen, trauen sie sich nicht, sie in die Hand zu nehmen. Also dekorierte ich am Morgen des zweiten Tages etwas um.


Der zweite war wie der erste Tag wirklich anstrengend, hat aber wieder total Spaß gemacht. Am Sonntag war das Publikum jünger und ich glaube, ich hatte mehr Besuche am Stand. Und die Leute haben sofort immer die Bücher in die Hand genommen!


Von vielen Leuten habe ich gehört, dass sie einfach mit dem Genre 'Liebesroman' nichts anfangen können, aber dass ihnen mein Stand gefällt. Vielleicht sollte ich mir tatsächlich mal darüber Gedanken machen, mein Genre durch mindestens eines zu erweitern. Wenn die Leute schon mal zu meinem Stand gehen, sollten sie auch was für sich finden.


Insgesamt habe ich etwa zwanzig Bücher verkauft, womit ich echt zufrieden bin. Von den Flyern mit Leseproben habe ich an die achtzig Stück verteilt, aber bisher nicht so arg viel Effekte, wie z. B. viele Besuche auf meiner Website, erzieht. Aber das kann ja noch werden. Erkenntnis daraus: Für das nächste Mal evtl. gleich Leseproben drucken lassen. Der Weg über den QR-Code ist anscheinend noch eine Hürde zu viel.

 

Fazit der Messe

  • Lächeln öffnet die Herzen der Menschen, AUCH in Oberfranken und man bekommt immer eines zurück!

  • Bücher nach vorne!

  • Leseproben barrierefrei anbieten!

  • Selbstbewusst der eigenen Arbeit gegenüber bleiben, abschwächende Formulierungen werden sofort ausgenutzt!

  • Sich trauen, die Leute anzusprechen! Wären sie an Büchern nicht interessiert, wären sie nicht da.

  • Mehr Lesungen ausmachen! Aber am besten mit viel Werbung und nicht mittags!

  • Die Besonderheiten der Bücher herausstellen! Warum sind meine Liebesromane etwas Besonderes?

  • Die Leute mögen regionale Bücher und Geschichten, auch Liebesromane!

  • Mittelfristiges Ziel: Genreerweiterung! Um meine Marke weiter auszubauen und mehr Zielgruppen etwas zu bieten.

  • Die Rückmeldungen waren bisher überwiegend positiv! Allein für die zufriedenen Leserinnen hat sich das Wochenende gelohnt.

  • Bei der nächsten Gelegenheit mach ich das wieder!


Ich danke allen, die mir dabei geholfen haben, einen eigenen Messestand zu haben, zu dekorieren und zu betreiben! Und ich danke allen, die meine Bücher gekauft haben oder das noch überlegen! Vor allem denen, die mir Rückmeldungen gegeben haben. Die sind so wichtig für diese Arbeit! Und auch fürs Ego ;-)




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